RITUN - Verkehrliche Auswirkungen der Nichtverfügbarkeit von Straßentunneln

Um leistungsfähige und sichere Straßenverbindungen bereitstellen zu können, sind Tunnel als Ingenieurbauwerke oftmals unverzichtbar. Sie stellen allerdings, aufgrund ihrer geographisch bedingten Flaschenhalsfunktion und der damit verbundenen immensen verkehrlichen Auswirkungen im Falle ihrer teilweisen oder vollständigen Nichtverfügbarkeit, in der Regel kritische Infrastrukturen dar. Es gilt daher ihre Resilienz gegenüber natürlichen oder vom Menschen verursachten, schadhaften Ereignissen zu erhöhen.

Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „Resiliente Straßentunnel (RITUN)“ wird die Steigerung der Resilienz von Straßentunneln gegenüber äußeren Einflüssen durch die Projektpartner Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), ILF und der Autobahndirektion Südbayern betrachtet.

Die PTV AG unterstützte die Projektpartner bei diesen Arbeiten, indem sie die verkehrlichen Auswirkungen der Nichtverfügbarkeit bzw. eingeschränkten Verfügbarkeit zweier Tunnel im deutschen Straßennetz ermittelte und die damit verbundenen gesamtwirtschaftlichen Kosten quantifizierte. Dabei wurde auf den Erkenntnissen zurückliegender Projekte aufgebaut, in deren Rahmen entsprechende Verfahrensweise erarbeitet wurden.

Für die beiden analysierten Tunnel wurden die Auswirkungen der Nichtverfügbarkeit bzw. eingeschränkten Verfügbarkeit für verschiedene Szenarien, die sich hinsichtlich der verkehrlichen Einschränkungen und der Dauer dieser Einschränkungen unterscheiden, quantifiziert. Die Ermittlung der verkehrlichen Auswirkungen erfolgte auf Basis des Verkehrsmodells PTV Validate sowie eines Excel-basierten Steuerungs- und Auswertemoduls, das im Zuge des Projektes zu konzipieren und zu erstellen war.

Teilautomatisierte Berechnung

Durch das im Projekt erstellte Steuerungs- und Auswertemodul können in Kombination mit dem Verkehrsmodell PTV Validate teilautomatisiert Auswirkungen der teilweisen oder vollständigen Nichtverfügbarkeit von Tunneln berechnet werden.

Ableitung von Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz

Die Ergebnisse der Analysen können dazu genutzt werden, um denkbare Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz von Tunneln sowie Optionen der Verkehrsführung nach Eintritt eines Ereignisses besser bewerten zu können.

Volkswirtschaftliche Betrachtung

Durch die Monetarisierung der ermittelten Ausfallwirkungen können die gesamtwirtschaftlichen Kosten einer teilweisen oder vollständigen Nichtverfügbarkeit von Tunneln beziffert werden. Da die verwendeten Ansätze der Bewertungsmethodik des Bundesverkehrswegeplans 2030 entsprechen, ist eine Vergleichbarkeit darauf basierender Investitionsentscheidungen mit Vorhaben des Bedarfsplans gewährleistet.