„Im Jahr 2030 ist Radfahren selbstverständlich und vielfältig. Die Menschen nutzen das Fahrrad mit Freude und fühlen sich dabei sicher. Kurzum: Radfahren ist für alle attraktiv, es ist Lebensgefühl und Möglichkeit, die Welt neu zu erfahren und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Das Rad ist auf immer mehr Wegen – im Alltag und in der Freizeit – das Verkehrsmittel der Wahl.“ So beschreibt die "Vision für mehr, besseren und sicheren Radverkehr" im NRVP 3.0 die Zukunft des Radverkehrs in Deutschland. Eine Verdopplung der mit dem Rad zurückgelegten Kilometer und deutlich weniger Tote dank einer sicheren Infrastruktur – das sind die ganz konkreten ambitionierten Ziele des NRVP 3.0.
Der NRVP beschreibt die grundsätzlichen Leitlinien für die Radverkehrsförderung der kommenden Jahre. Schon im Jahr 2002 hat der Bund erstmals mit Vorlage des Nationalen Radverkehrsplans 2002-2012 ein strategisches Grundsatzdokument auf den Weg gebracht. Dieses sollte den Radverkehr in Deutschland weiterentwickeln und vorantreiben.
Mit dem NRVP 3.0 geht Deutschland noch einen Schritt weiter und gibt zusätzliche aktive Impulse für mehr Radverkehr. Er nimmt die neuen verkehrspolitischen Herausforderungen auf und berücksichtigt insbesondere auch die zunehmende Vielfalt im Radverkehr. Vorrangiges Ziel ist es, den Radverkehr attraktiver und sicherer zu machen sowie den sog. Umweltverbund aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr insgesamt zu stärken.
Die Version 3.0 des NRVP entstand mit Hilfe eines intensiven Beteiligungsverfahren, welches Bürger*innen ebenso wie Expert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Verwaltung und Zivilgesellschaft einbezogen hat. Auf eine Online-Bürgerbefragung im Frühsommer 2019 folgten elf sogenannte Dialogforen. Hier diskutierten verschiedene Expert*innen und das NRVP-Projektteam die wichtigsten Themen rund ums Rad, und zwar entlang der acht Leitziele des NRVPs.
Darauf basierend arbeitete das Projektteam in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur an der Formulierung des NRVP 3.0. Die Grundlage dafür bildeten die mit dem Dialogforum erarbeiteten Inhalte. Sie wurden in sogenannten Ergebnispapieren dokumentiert. Die nationale Fahrradstrategie durchlief schließlich noch verschiedene Beteiligungs- und Abstimmungsrunden in den Bundesressorts, bevor sie dann vom Bundeskabinett beschlossen und schließlich veröffentlicht wurde.