Im Projekt werden Werkzeuge zur Verkehrsmodellierung und –simulation sowie Bewertungsverfahren weiterentwickelt und Empfehlungen für die Gestaltung von Verkehrsinfrastruktur erarbeitet, um mit dem automatisierten Fahren verbundene Potenziale heben zu können.
CoEXist zielt darauf ab, besser mit den Herausforderungen für die Verkehrs- und Infrastrukturplanung, die sich aus der Einführung automatisierter Fahrzeuge und ihrer Interaktion mit konventionellen Fahrzeugen ergeben, umzugehen und damit verbundene Potenziale erschließen zu können. Dabei steht insbesondere die Übergangszeit bis zur vollständigen Durchdringung der Fahrzeugflotten mit voll-autonomen Fahrzeugen im Mittelpunkt des Projektes.
Das automatisierte Fahren eröffnet insbesondere im städtischen Raum die Möglichkeit, Einsparungen des benötigten Straßenraums bei gleichzeitiger Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsablaufs zu erzielen.
Um diese Potenziale zu erschließen, müssen Methoden und Werkzeuge der Verkehrs- sowie der Straßeninfrastrukturplanung an die Erfordernisse des automatisierten Fahrens angepasst werden. CoEXist stellt sich diesen Anforderungen, in dem drei zentrale Aspekte adressiert werden:
- Weiterentwicklung von Werkzeugen der Verkehrsmodellierung und -simulation: Die bestehenden mikroskopischen und makroskopischen Simulations- und Modellierungsumgebungen PTV Vissim und PTV Visum werden weiterentwickelt und um Parameter ergänzt, um autonome Fahrzeuge (mit unterschiedlichen Automatisierungsstufen und Durchdringungsraten) besser abbilden zu können.
- Entwicklung von Verfahren zur Bewertung der Verkehrsinfrastruktur: Es werden Bewertungsverfahren entwickelt, mit deren Hilfe bewertet werden kann, ob die konkrete Ausgestaltung einer Verkehrsanlage geeignet ist, die Potenziale des automatisierten Fahrens hinsichtlich der Verbesserung der Verkehrssicherheit, des Verkehrsablaufs und des Straßenraumbedarfs heben zu können. Darüber hinaus werden Empfehlungen zur Gestaltung von Verkehrsanlagen erarbeitet. Das Bewertungsverfahren und die Empfehlungen sind dabei insbesondere auf die Übergangsphase, in der das Verkehrsgeschehen gleichermaßen durch konventionelle und automatisierte Fahrzeuge gekennzeichnet ist, ausgerichtet.
- Einbeziehung von Straßenbauverwaltungen: Im Rahmen des Projektes werden die weiterentwickelten Modellierungs- und Simulationswerkzeuge sowie das erarbeitete Bewertungsverfahren an konkreten Beispielen ausgewählter Straßenbauverwaltungen angewendet, um gleichermaßen die Sichtweisen der Straßenbauverwaltungen berücksichtigen und eine Verwertung der Projektergebnisse initiieren zu können.
Die EU förderte CoEXist im Rahmen des europäischen Forschungsprogramms Horizon 2020. Das Projekt wurde im Zeitraum vom 1. Mai 2017 bis 30. April 2020 von insgesamt 15 Partnern bearbeitet.