Europäische Auszeichnung für deutsches Verkehrssicherheits-Projekt: Excellence in Road Safety Awards

  • Team FeGiS+ am 17.10.22 mit dem Road Safety Award 2022 der EU Kommission Mobility & Transport in Brüssel ausgezeichnet
  • Zusätzlich per Publikums-Voting: Jacques Barrot Preis
  • Sichere Straßen sind Teil des Gesamtkonzepts der PTV Group für die Mobilität in der Zukunft
  • Der Schulwegeplaner ist ein Service der Initiative für sichere Straßen
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Karlsruhe, Brüssel 18.10.22. Das Projekt FeGiS+ (Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr durch Smart Data – gefahrenstellen.de), unter Beteiligung der PTV Group, ist von der Europäischen Kommission in Brüssel mit dem „Excellence in Road Safety Awards“ in der Kategorie „Technology – beste Anwendung der Technologie für die Verkehrssicherheit“ ausgezeichnet worden. Zusätzlich erhielt das Projekt den Jacques Barrot Preis, der während der Veranstaltung über ein Publikums-Voting vergeben wurde und dem gleichnamigen früheren EU-Kommissar für Verkehr gewidmet ist. Ein Meilenstein für die vorausschauende Verkehrssicherheitsarbeit in Deutschland und Europa, freuen sich die Gründer der Plattform.

Die jährlich von der Europäischen Charta für die Straßenverkehrssicherheit unter Leitung der Europäischen Kommission verliehenen Auszeichnungen sollen die Erfolge beispielhafter Initiativen auf dem Weg zu einer verbesserten Verkehrssicherheit in ganz Europa anerkennen bis hin zum Ziel „Vision Zero“ - die Zahl der Verkehrstoten bis 2050 auf fast Null zu reduzieren.

Europaweite Strahlkraft des Projekts

„Wir sind unglaublich glücklich, diese Auszeichnung nun gemeinsam mit unseren Partner*innen in den Händen zu halten“, sagt Arno Wolter, Initiator des Gefahrenstellen-Projekts. „Dies zeigt deutlich, dass unsere tägliche Arbeit, die wir regional begonnen und diesen Sommer im gesamten Straßennetz bundesweit ausgerollt haben, auch in anderen europäischen Ländern wahrgenommen wird und so über Deutschland hinaus dazu beitragen kann, Unfälle, Verletzte und Tote im Straßenverkehr zu reduzieren“, so der Geschäftsführer der Initiative für sichere Straßen.

„Wir freuen uns riesig, dass unser Forschungsprojekt FeGiS+ und die Plattform gefahrenstellen.de diesen großartigen Zuspruch erfahren“, stimmen Inga Luchmann und Alexander Dahl von der PTV Group zu. „Damit wird auch die Arbeit der Personen gewürdigt, die Gefahrenmeldungen auf der Plattform abgeben und damit maßgeblich zu ihrem Erfolg beitragen.“ Bis heute wurden mehr als 50.000 Gefahrenmeldungen für knapp 10.000 Gefahrenstellen abgegeben.

Verliehen wurden die Awards in Brüssel von Adina Valean, EU-Kommissarin für Verkehr, und Kristian Schmidt, European Road Safety Coordinator.

Informationen zum Sieger-Projekt

Im Rahmen des Projekts FeGiS+ (Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr durch Smart Data) werden auf der Webseite www.gefahrenstellen.de von Verkehrsteilnehmenden gemeldete gefährliche Bereiche auf den Straßen zentral gesammelt. Diese wurden mit Daten aus weiteren Quellen, darunter den polizeilichen Unfalldaten der Bundesländer, zusammengeführt, so dass eine bundesweite, digitale Gefahrenkarte entstanden ist. Die digitale Karte bietet einen konkreten Mehrwert für Bürger*innen, die darüber bspw. einen sichereren Schulweg in ganz Deutschland planen können. Künftig stellen sich auch völlig neue Möglichkeiten für verschiedene Akteure dar: So können u. a. Kommunen damit proaktive Verkehrssicherheitsarbeit betreiben oder die Polizei gezielter ihre Präsenz an Gefahren-Hotspots planen. Die Projekt-Ergebnisse bieten aufgrund der Vielzahl an ausgewerteten und angereicherten Daten zahlreiche Ansätze zur Förderung des autonomen Fahrens.

Neben der Initiative für sichere Straßen (IfsS, Bonn) und der PTV Group (PTV, Karlsruhe/Berlin) waren an dem Projekt das Institut für Straßenwesen an der RWTH Aachen, die Deutsche Hochschule der Polizei – Fachgebiet Verkehrswissenschaft & Verkehrspsychologie (DHPol, Münster) und die DTV-Verkehrsconsult GmbH (DTV, Aachen) beteiligt. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des mFund.

Über die Charta

Die Europäische Charta für die Straßenverkehrssicherheit, unter Leitung der Europäischen Kommission, ist die größte Plattform der Zivilgesellschaft zur Straßenverkehrssicherheit. Bis heute haben sich mehr als 4.000 öffentliche und private Einrichtungen der Charta verpflichtet und Aktionen und Initiativen durchgeführt, die sich an ihre Mitglieder, Mitarbeiter und die übrige Zivilgesellschaft richteten.

 

Hintergrundinformationen:

https://blog.ptvgroup.com/de/verkehrssicherheit/proaktive-verkehrssicherheitsarbeit/

Vision Zero:
hinter dem europäischen Verkehrssicherheitsprogramm steht das Ziel „Vision Zero“: Es bedeutet, dass es im Straßenverkehr keine Getötete oder Schwerverletze mehr gibt. Von 2011 bis 2020 erreichten jedoch nur wenige Länder das Zwischenziel, die Gesamtzahl der Verkehrsunfalltoten um 50 Prozent zu reduzieren. Auch Deutschland verfehlte das selbst gesteckte Ziel, für diesen Zeitraum bundesweit die Verkehrsunfalltoten um 40 Prozent zu senken.

Wie sich Schulwegunfälle vermeiden lassen:

https://www.gefahrenstellen.de/kooperationen/schulwege/

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