Wirtschaftlichkeit im ÖPNV in Bonn

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) hat die Aufgabe, die Bevölkerung mit Verkehrsleistungen ausreichend zu bedienen und gleichzeitig wirtschaftlich zu arbeiten. ÖPNV-Betreiber haben daher regelmäßig einen Nachweis der wirtschaftlichen Betriebsführung zu erbringen.

Die PTV erarbeitet für Betreiber im ÖPNV eine Darstellung ihres Leistungsangebotes in Form einer Linienleistungs- und Linienerfolgsrechnung (LLE).

Mobilität wirtschaftlich gestalten

Projektbeschreibung

Die PTV erstellt für die Stadtwerke Bonn Verkehrs-GmbH (SWBV) regelmäßig eine umfassende und anschauliche Darstellung ihres Leistungsangebotes in Form einer Linienleistungs- und Linienerfolgsrechnung (LLE). Die SWBV kommt damit den Anforderungen der Stadt Bonn als Auftraggeber nach, die Wirtschaftlichkeit des ÖPNV-Angebots zu dokumentieren. Die Aktualisierung erfolgt in der Regel jährlich.

Kosten und Erlöse zuordnen und beurteilen

- Die Linienleistungs- und -erfolgsrechnung analysiert die Kosten des ÖPNV-Angebots und stellt diese den Erlösen aus Fahrgeldeinnahmen gegenüber. Die Differenz ergibt den Deckungsbeitrag.

- Indem das Verkehrsangebot detailliert und die Fahrgastnachfrage relationsbezogen betrachtet wird, sind netz-, verkehrsgebiets- und linienfeine Aussagen über den Deckungsbeitrag möglich.

 

Die Stadtwerke Bonn erhalten die Möglichkeit, die Anteile jeder Linie am Gesamtergebnis zu beurteilen, Linienabschnitte, die Defizite verursachen, zu identifizieren und Kosten für Kooperationslinien transparent zu machen. Sie haben somit ein Controlling-Instrument zur nachhaltigen Defizitbegrenzung zur Hand.

Verkehrsmodell als Grundlage

- Die Stadtwerke Bonn setzen auf ein Verkehrsmodell als Basis ihrer Linienleistungs- und -erfolgsrechnung.

- Dies ermöglicht die detaillierte Betrachtung von linien- und flächenfeinen Kennwerten sowie die Verknüpfung zu den Fahrgastaufkommen der einzelnen Linien.

- Die hierfür notwendigen Fahrplandaten stammen aus dem Fahr- und Dienstplanungsprogramm „microbus“.

- Mittels der vorhandenen Schnittstelle werden die Daten in die Verkehrsplanungssoftware PTV VISUM (Link) eingelesen.

- Die Verkehrsnachfragedaten basieren auf einer Fahrgasterhebung (Link zur Portfolioseite), welche die PTV zur Einnahmeaufteilung durchgeführt hat.

- In der Umlegung werden Kenngrößen der Strecke und Zeit (z. B. Personenkilometer oder Servicezeit) berechnet.

- Auch Kennwerte für die Gebietskörperschaften können durch die GIS-Funktionalitäten der Software zur Verfügung gestellt und visualisiert werden.

Prognosefähige Linienerfolgsrechnung

Durch die gewählte Herangehensweise, der LLE das Verkehrsmodell zugrunde zu legen, haben sich die Stadtwerke Bonn die Möglichkeit geschaffen, nicht nur eine rückschauende LLE durchzuführen. Sie sind auch in der Lage, vorausschauend eine betriebswirtschaftliche Quantifizierung von Maßnahmen durchzuführen. Hierfür wird die Basis aus dem vorher verwendeten Prinzip der Aufschlüsselung der Gesamtkosten und Erlöse (Top-down-Prinzip) umgekehrt. Die ermittelten Einzelkosten stehen den Stadtwerken Bonn als Eingangsgrößen für ihr Verkehrsmodell zur Verfügung (Bottom-up-Prinzip). Das Hinterlegen eines Tarifmodells schafft die Verbindung zu den zu erzielenden Erlösen.

 

- Die Modellierung einer Maßnahme im Verkehrsmodell zeigt die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen auf das wirtschaftliche Gesamtergebnis.

- Insgesamt können damit nicht nur der Status quo des Verkehrsangebots, sondern auch geplante Maßnahmen detailliert beurteilt werden.

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