Untersuchung von Radschnellwegen im westlichen Münsterland

Funktioniert die Konzeption von Radschnellwegen nur interregional zwischen Großstädten? Oder sind Radschnellverbindungen auch im ländlichen Raum ein probates Mittel für eine Änderung des Modal-Split? Diesen Fragen widmete sich die PTV Transport Consult in Arbeitsgemeinschaft gemeinsam mit einem Entwurfsbüro. 

Die PTV-Planungsexpert*innen beraten Sie bei der Einführung und Optimierung von Radschnellwegen – auf dem Land oder in der City.

Neue Ansätze für die Verkehrsplanung

Projektbeschreibung

Die Idee eines Radschnellweges im westlichen Münsterland entstammt einem Aktionsplan zur Förderung der Nahmobilität in Nordrhein-Westfalen mit einem Wettbewerb, bei dem fünf Radschnellverbindungen weiter untersucht werden sollten. 

Potenzialanalyse

Erster Arbeitsschwerpunkt für die PTV war eine Potenzialanalyse. Anders als bei vielen zuvor durchgeführten Potenzialanalysen wurde diese auf Basis eines makroskopischen Verkehrsmodells mit Visum berechnet. Hierzu wurden bestehende Verkehrsmodelle zusammengefasst und ein neues Netzmodell um das Radnetz sowie den geplanten Radschnellweg ergänzt. Anschließend konnte die mit realisiertem Radschnellweg veränderte Verkehrsmittel- und Routenwahl berechnet werden.

Unterschiedliche Ansätze – ähnliche Potenziale

Da dieser Ansatz hier erstmalig durchgeführt wurde, haben sich die PTV-Expert*innen dazu entschieden, den gewählten Ansatz parallel durch niederländische Nahmobilitätsexpert*innen verifizieren zu lassen. Diese verwenden seit einiger Zeit ebenfalls einen modellbasierten Ansatz zur Potenzialermittlung. Dieser berücksichtigt insbesondere eingesparte Reisezeiten gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Trotz unterschiedlicher Herangehensweisen konnten sehr ähnliche Potenziale für den zu betrachtenden Radschnellweg ermittelt werden. Die ermittelten Potenziale liegen deutlich über den Mindestanforderungen an Radschnellwege. Daher sehen die Verkehrsplaner*innen die gewählte modellbasierte Potenzialermittlung als auch die Realisierbarkeit eines Radschnellwegs im ländlichen Raum als Prototypen.

Modifizierte Nutzen-Kosten-Analyse

Als weiteren Schritt wurde eine modifizierte Nutzen-Kosten-Analyse durchgeführt. Diese lehnt sich an die in Deutschland gängigen Verfahren bei Infrastrukturvorhaben an, die beispielsweise in der Bundesverkehrswegeplanung oder der Bewertung von Maßnahmen für den Öffentlichen Verkehr zum Einsatz kommen. Der hier verwendete Ansatz basiert auf einem weiterentwickelten, u.a. von PTV erarbeiteten Bewertungsansatz „NKA-Rad“. Durch die ermittelten Verlagerungswirkungen von Pkw-Fahrten können somit auch Vergleiche mit anderen Maßnahmen und Infrastrukturprojekten angestellt werden.

Abschließend wurden die Ergebnisse in mehr als zehn politischen Gremien vorgestellt und Bauabschnitte gebildet.

2018 wird der erste Bauabschnitt beplant, dieser soll zeitnah realisiert werden.

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