Bochum: Neues Konzept für einen attraktiven ÖPNV

Mit einem neuen ÖPNV-Konzept soll der öffentliche Nahverkehr in Bochum mit neuen Mobilitätsformen attraktiver werden. Im Rahmen einer vorgelagerten Studie wurde dafür ein neues Stadtbahn- und Straßenbahnnetz entwickelt und ein vollständig neues Busnetz aufgebaut.

Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr ist das Rückgrat der städtischen Mobilität. Die Expert*innen der PTV Transport Consult unterstützen Sie dabei, den ÖPNV im Zusammenspiel mit neuen Mobilitätsdiensten zukunftssicher zu gestalten.

ÖPNV-Konzept erstellen

Projektbeschreibung

Den ÖPNV fit für die Zukunft zu machen und dabei gleichzeitig wirtschaftlich zu betreiben - das war das Ziel des Projekts in Bochum. In der vorgelagerten Studie untersuchten die PTV-Berater*innen das Bus- und Straßenbahnliniennetz. Dabei mussten die strukturellen und demographischen Entwicklungen sowie verkehrliche Veränderungen besonders beachtet werden. Durch die starke Vernetzung des ÖPNV-Netzes mit angrenzenden Städten, wie Dortmund und Gelsenkirchen, war es zudem wichtig, auf die Belange und Ziele dieser Städte einzugehen. 

SWOT-Analyse und Planungsphase

Für die Analyse und Planung wurde die Softwarelösung PTV Visum eingesetzt. Sie wurde genutzt, um die komplexen verkehrlichen Zusammenhänge zu erfassen, die Planung zu optimieren, die verkehrlichen und wirtschaftlichen Kennziffern zu berechnen und die Ergebnisse zu veranschaulichen. Mit Hilfe einer SWOT-Analyse ermittelte das Beratungsteam zahlreiche Ansatzpunkte und Handlungsfelder für das neue ÖPNV-Netz. So konnten zum Beispiel Vorteile des bestehenden Liniennetzes, wie etwa Direktverbindungen, im neuen Liniennetz bewahrt werden.

Während des Planungsprozesses war die geplante Taktumstellung im S-Bahnnetz des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr und dessen Auswirkung auf das Taktgefüge des ÖPNV in Bochum ein zentraler Aspekt. Durch die Einführung des Rhein-Ruhr-Express wird das Taktangebot auf der Schiene für den Regionalverkehr auf einen 15-Minuten-Takt umgestellt. Für die Stadt Bochum stellte sich die Frage, ob der 20-Minuten-Grundtakt beibehalten oder der 15-Minuten-Grundtakt angeboten werden soll.

Workshops zur Bürgerbeteiligung

Eine wichtige Rolle im Planungsprozess nahm die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein. Im Rahmen von zwei Workshops wurde das bestehende ÖPNV-Netz und seine Vor- und Nachteile sowie das neue Liniennetz und dessen Wirkung diskutiert und Vorschläge eingesammelt. Darüber hinaus konnten die Bürgerinnen und Bürger über eine mehrere Wochen laufende Onlinebefragung zahlreiche Ideen, Anregungen und Kritiken am neuen Liniennetz einbringen.

Die politischen Vertreter*innen der Stadt Bochum wurden ebenfalls in den Planungsprozess integriert. So wurden die Analyse und Zwischenergebnisse in politischen Ausschüssen vorgestellt und diskutiert. Die gewonnenen Ergebnisse fanden so direkt Eingang in die Planung.

Entwicklung des neuen ÖPNV-Netzes

Basierend auf diesen Analysen, Zielen, Anforderungen und zukünftigen Entwicklungen wurde ein neues Stadtbahn- und Straßenbahnnetz entwickelt und ein vollständig neues Busnetz aufgebaut. Die Arbeitsschritte waren u.a.:

- Festlegung Linienführung und Fahrtenangebot

- Definition von Verknüpfungspunkten zum Erreichen einer hohen Verbindungsqualität

- Ermittlung der notwendigen infrastrukturellen Maßnahmen

- Durchführung einer Nachfrageprognose

- Wirtschaftliche Bewertung des neuen Liniennetzes wie beispielsweise Kilometerleistung, Fahrzeugbedarf, zusätzliche Erlöse

Umsetzung Ende 2019

Ende des Jahres 2019 wurde das neue Liniennetz mit dem Namen „Netz 2020“ umgesetzt mit folgendem Mehrbedarf für das neue ÖV-Konzept:

- 50 zusätzlich gebaute Haltestellen,

- 10 zusätzliche Straßenbahnfahrzeuge

- 15 zusätzliche Busse

- 120 zusätzliche Mitarbeiter*innen für den Fahrdienst

- 7,5% zusätzliche Kilometerleistung

Die Umsetzung wurde von Bürger*innen und Fahrgästen positiv aufgenommen.

 

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